Montag, 27. Februar 2012

Was ich für meine Familie mache...und was liegen bleibt

„Die Arbeit nimmt niemals ein Ende“, seufzte ich eines Abends zum Knirpsenpapa, während ich die Wäsche aus dem Trockner zusammenlegte. Er stimmte zu. Ist abends alles aufgeräumt, sauber und zusammengelegt (oder meist auch nicht), fängt man früh wieder mit denselben Aufgaben von vorn an: Essen machen, Windeln wechseln, waschen, aufräumen, sauber machen, Windeltasche packen, einkaufen etc. Nebenbei will ich auch noch Zeit haben, zu bloggen, zu häkeln, meine TV-Serien zu schauen, zu nähen, zu telefonieren etc. Die schönen Sachen, die beim Nähen oder Häkeln herauskommen, zeige ich dann gern meinen lieben Lesern auf diesem Blog. Ich bin kürzlich auf einige Blog-Posts gestoßen, die bewußt auch die Unordnung und die Unperfektion hinter den Kulissen zeigen, wie zum Beispiel bei Little Homestead in the Desert und Feather and Anchor. Super Posts, die mich überlegen ließen, dass es gar nicht so schlimm ist und auch normal, dass Dinge ständig liegen bleiben und man diese ruhig mal auf dem Blog zeigen kann.

Vieles, was am Tag so an Arbeitsintensität mit und um den Knirps anfällt, habe ich mir zum großen Teil auch so ausgesucht: ich wickle mit Stoffwindeln, ich koche selbst das Essen für den Knirps, meist Biozeugs (vieles auf Vorrat, macht also nur ab und zu viel Arbeit), ich häkle und nähe, ich blogge und so vieles mehr. Daneben, denke ich manchmal, müsste doch alles immer schön ordentlich und sauber sein... Es klappt aber fast nie, dass es immer schön geordnet aussieht. Ähnelt meist einer Schadensbegrenzung. Ich überlege dann immer, wie machen das die anderen bloß? Bin ich die einzige, deren Handschuh- und Schaltruhe im Flur überquillt?(Habe mir vorgenommen, sie ganz bald auszusortieren ;)) Wenn ich abends dann nach der Zubettgehstunde des Knirpses wieder mal überlege, ob ich jetzt schnell noch dies und das sauber machen oder sortieren soll oder eben einfach nur auf die Couch fallen und schöne Dinge machen soll, entscheide ich mich meist für die schöne Seite. Ich würde wohl sonst wahnsinnig werden, wenn ich nach einem super gefüllten Tag, abends auch noch weiter putzen würde. Mit der Aussicht auf einen ruhigen Abend stören mich dann die kleinen Chaosecken schon gar nicht mehr so sehr. So, genug geredet, ich lasse mein heutiges Chaos für sich sprechen:

Das Mittagessen steht nachmittags noch auf dem Tisch.
Die angebrannten Kartoffeln von heute Mittag. Habe danach Nudeln für den Knirps gekocht.

Der Trockner muss ausgeräumt werden.

Die Chaosbox im Flur.
Lauert auch bei Euch das Chaos (manchmal oder ständig) in der Ecke?

12 Kommentare:

  1. oh, genau mein thema :-p
    also früher, vor mädchen nr. 1, da hatte ich einen plan, was ich wann mache. am sonntag jeder woche war alles hübsch, sauber und aufgeräumt. (sieht man von meiner chaotischen wg-zeit mal ab)
    nach mädchen nr. 1 ging alles auch noch irgendwie...aber nach der geburt von mädchen 2 hab ich die perfektion perfektion sein lassen.
    dennoch: ich liebe es, wenn alles hübsch, sauber und aufgeräumt ist. aber für welchen preis? ich müsste quasi _ständig_ am rumflitzen und hinterherräumen sein....

    saugen tu ich inzwischen täglich - das ist auf unseren alten holzdielen sonst echt kein vergnügen barfuß drüber zu gehen ;)

    aber sonst...der boden ist meist gesäumt von spielzeug und kleidung. die küche ist vollgestellt, die wäsche wartet aufs waschen oder abnehmen. so ist das und so wird es wohl auch bleiben - mit kleinen kindern. aber die werden irgendwann ja auch größer! und dann kann alles wieder hübsch, sauber und aufgeräumt sein.

    liebste grüße und ganz viel solidarität
    (ich glaube, viele mütter/familien gebens einfach nicht zu!)
    halitha

    p.s. ihr wohnt doch gar nicht soweit vom grünen herz deutschlands entfernt, oder?

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    1. oh, wie fein. auch bei Dir gibt es Chaosecken ;) ich mag es auch sehr, wenn alles fein geordnet ist. Zumindest in Küche und Bad versuche (!) ich immer fein Ordnung zu halten. Abends kommt dann das rumliegende Spielzeug in eine Ecke oder in ein Fach.

      Wir wohnen im östlichen Nachbarbundesland des grünen Herzens :)

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  2. oooh wie gut ich das kenne! habe mal mit meiner oma darüber gesprochen, und sie sagte: "Hausfrau zu sein ist ein undankbarer Job, man sieht am Ende immer nur das, was nicht gemacht wurde." und ich finde, das ist super auf den punkt gebracht! :- )

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    1. oh, wie wahr! Ein sehr schöner Spruch.

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    2. oh ja, danke für diesen tollen spruch! den rahme ich mir ein und häng ihn in die küche, wenn ich darf!

      glg
      halitha

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  3. Du beschreibst das wahre Leben! Bei mir ist es oft der Abwasch - trotz Geschirrspüler gibt es ja doch Dinge, die man lieber selber spült. Und auch die Reste von der Raubtierfütterung mittags lasse ich gern mal bis nachmittags oder abends stehen. Wenn mein Spatz schläft, gebe ich mir dann immer nochmal 30 Minuten, in denen ich das verräume, was mich am meisten stört. Den Rest verschiebe ich... ohne schlechtes Gewissen! ;-)

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    1. Je nachdem, wann der Knirps schläft und wie fertig ich bin, versuche ich zumindest die Küche abends noch sauber zu machen. Ich mag es einfach, früh in eine saubere Küche zu kommen. :)

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  4. Dieser Post hat richtig gut getan! Ich bin seit dem Umzug nur noch rotiert hier und hab versucht alles schön zu machen vor der Geburt und ständig kommt was dazwischen (aktuell ein Rohrbruch im Bad). Da bin ich dann total verzweifelt und frag mich wie ich das in ein paar Wochen mit Kind hinkriegen soll...jetzt geht's mir besser, Danke!

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    1. Oh, Du Arme :( Ein Rohrbruch... klingt nach Arbeit und Unordnung ;) Da wir auch kurz vor der Geburt umgezogen sind, war es bei uns auch ein Kistenchaos. Ich wollte unbedingt noch das Zimmer schön machen für den Knirps, haben wir aber nur in Ansätzen geschafft. Jetzt machen wir es nach und nach. Alles Gute für die letzten Wochen!

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  5. Ach ja, das frage ich mich auch ständig. Bin ich die Einzige, die keine richtige Ordung mehr hinbekomt, seit das Kindchen da ist? Es tut so gut zu hören, dass auch andere sich gern mal aufs Sofa fallen lassen, wenn der Knirps im Bett liegt. :-)
    Umso schöner ist es, wenn man es doch schafft, dass alles schön aufgeräumt ist. Vor allem habe ich gelernt, dafür auch mal die Hilfe von anderen zuzulassen. ;-)

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    1. Hilfe von anderen ist glaube ich auch der Schlüssel, um das Chaos zu bändigen. Muss ich streckenweise wirklich noch lernen. Ich liebe es auch, wenn es alles schön geordnet ist. Nehme mir meistens eine Ecke vor, da ich es frustrierend finde, wenn man sich alles vornimmt und dann nur einen kleinen Teil schafft.

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  6. Well said! I have to just embrace the chaos sometimes. I try to clean for just twenty minutes each day. Then I think, "I got that done, success!" Thank you linking up to me!

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