Sechs Wochen werden die Schweizerin C. (37) und der US-Amerikaner J. (37) noch warten müssen, bis ihr Baby das Licht der Welt erblickt. Sie werden zum ersten Mal Eltern und freuen sich schon riesig. Hier erzählen Sie davon, was sie in den letzten Wochen vor der Geburt bewegt. Nachdem ihr Baby da ist, werde ich sie nochmal befragen.
Wie geht es Euch?
C.: Ich fühle mich gut. Ich hatte bisher eine einfache Schwangerschaft. Jetzt zum Ende hin, habe ich einige körperliche Beschwerlichkeiten.
J.: Gut. Uns geht es gut. Meine Frau ist überraschend einfach [lacht]. Sie ist kaum anders als in nicht-schwangerem Zustand. Sie reagiert ein wenig gereizter als sonst, wenn sie müde ist. Wir sind wirklich übermäßig vom Glück verwöhnt worden mit dieser Schwangerschaft.
Was beschäftigt Euch gerade am meisten?
C.: Ich weiß, dass ich mit meinem wissenschaftlichen Projekt nicht fertig werde. Das ist stressig für mich. Ich versuche, das jetzt alles etwas lockerer zu sehen, aber es ist nicht einfach. Ich denke, da das Projekt ohnehin nicht beendet werden kann, muss ich jetzt einfach einen Schritt zurücktreten und mir die Zeit für mich selbst nehmen. Bis hin zum errechneten Geburtstermin kann ich sowieso nicht arbeiten. Im Moment gehe ich aber noch auf Arbeit, um etwas mehr zu schaffen. Danach werde ich ein Jahr zu Hause bleiben. Das Warten auf das Baby ist nervenaufreibend. Ich will, dass es endlich soweit ist, aber habe gleichzeitig auch Angst davor.
J.: Jetzt fange ich langsam an, darüber nachzudenken, was es wirklich heißt ein Kind zu haben. Ich beobachte Kinder von Freunden, um zu sehen, wie sie sich verhalten, was ich daran mag oder nicht mag. Dann überlege ich, wie mein Kind wohl sein wird. Ich denke auch darüber nach, was es heißt gute Eltern zu sein. Es wird für mich schwierig werden, längere Zeit zu Hause zu bleiben, da ich eine Firma habe. Ich muss dann für mich eine neue Balance finden.
Worauf freut Ihr Euch?
C: Unser Baby endlich bei uns zu haben.
J: Ich freue mich, die guten Seiten von mir in meinem Kind zu entdecken. Auf die Veränderung in unserem Leben freue ich mich auch. Ich fühle einfach, dass es Zeit für Veränderung ist. Zeit für eine neue Phase und eine Familie zu werden.
Wovor habt Ihr Angst?
C: Ich bin leicht nervös bei dem Gedanken an die Geburt und wie ich mit der Zeit direkt danach umgehen werde. Man weiß einfach nicht, was einen genau erwartet und das macht mir ein bisschen Angst.
J: Angst? Mir macht ein bisschen Angst, wie die Geburt verlaufen wird und hoffe, dass alles gut geht. Die Tests bisher sind alle ok. Ich will endlich wissen, dass dies auch wirklich wahr ist. Das alles ok ist. Ich frage mich auch, wie unser Kind sein wird. Ich bin etwas besorgt, dass sich meine Frau zu sehr ändern wird und [schaut zu ihr] und dass ich Dich dann nicht davon überzeugen kann, dass Du Dich verändert hast. [lacht]
Die werdenden Eltern posieren mit des Knirpsens Spielzeug. |
J: Alles wird sich ändern. Absolut alles. Jetzt können wir Dinge zwischen uns zwei Erwachsenen planen. Mit einem Kind werden sich Leben und Pläne ändern. Ich denke, man wird sein Leben um das Kind planen müssen. Das wird sicher anders als jetzt werden. Manchmal sicher schwieriger.
C: Wir werden eine kleine Person bei uns haben, um die wir uns Tag und Nacht kümmern müssen.
J: Ja, jemanden, der von Dir abhängig ist. Jemanden, der Dich ohne Bedingungen liebt und von Dir abhängig ist. Es wird eine neue Verantwortung geben für jemanden zu sorgen.
C: Wir freuen uns aber auf diese Verantwortung. Ich denke, dass wir uns besser organisieren müssen, um z.B. Zeit für den Partner zu haben oder mal wegzugehen. Du kannst dann eben nicht einfach mal ins Kino gehen, so wie jetzt.
Was habt ihr schon an Vorbereitungen getroffen?
J: Wir haben die grundlegenden Sachen und Dingen da, die ein Baby in den ersten Wochen haben sollte. Von allem ist ein Minimum da. Wir möchten das alles gern minimal halten und nicht zu viel von allem haben.
C: Es gibt eine Liste, was wir noch kaufen sollten. Ich sammle noch Informationen, was wir wirklich nach der Geburt brauchen. Wir versuchen das alles eher praktisch zu sehen.
J: Meine Mutter tendiert dazu viel zu viel für ihre Enkelkinder zu kaufen. Das möchten wir vermeiden. Vielleicht verfalle ich deshalb in das andere Extrem und wir haben zu wenig? Im Moment versuchen wir meine Familie davon zu überzeugen keinen bunten Plastik-Kram zu kaufen.
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Danke für das Interview! Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute für die letzten Tage vor der Geburt und dass alles so läuft, wie ihr Euch es wünscht.
Andekdote am Rande: Die werdenden Eltern sind das Hochzeitspaar vom "Weihnachtliche Hochzeit" Post im letzten Jahr!
Ein tolles Interview! Ich hab ein wenig Tränen in den Augen. Kann die beiden soo gut verstehen, ist ja noch nicht lange her und doch in einem anderen Leben! Ich wünsche den beiden alles alles gute und freue mich auf das danach Interview! Kann mich noch gut an den Artikel zur Hochzeit erinnern.
AntwortenLöschenZum bunten Ami-Plastik-Spielzeug: Wir konnten den Kauf nicht verhindern, aber der kleine Held spielt viel lieber mit einem HolzLöffel als mit dem blinkende sinkendem Zeug ;)
Ein tolles Interview! Ich hab ein wenig Tränen in den Augen. Kann die beiden soo gut verstehen, ist ja noch nicht lange her und doch in einem anderen Leben! Ich wünsche den beiden alles alles gute und freue mich auf das danach Interview! Kann mich noch gut an den Artikel zur Hochzeit erinnern.
AntwortenLöschenZum bunten Ami-Plastik-Spielzeug: Wir konnten den Kauf nicht verhindern, aber der kleine Held spielt viel lieber mit einem HolzLöffel als mit dem blinkende sinkendem Zeug ;)
Wow! Wieder ein tolles Interview! Danke dafür!
AntwortenLöschenIch hab irgendwie das zweite Interview verpasst. Da werde ich gleich mal nach suchen und mir das auch in Ruhe durchlesen!
Das die Omas viel für die neuen Menschlein kaufen kann man gar nicht verhindert... Unsere Kleine hat schon soooo viel Kram zu Hause, dass wir bereits einen Teil aussortiert und auf den Dachboden geräumt haben. Darüber kann sie sich später mal freuen.