Mittwoch, 10. April 2013

Der Baby-Schlaf-Arbeit Kreislauf

Weiter geht es mit einem neuen Interview in der "Plötzlich Eltern" Reihe.

Erinnert Ihr Euch? Kurz vor der Geburt ihrer Tochter F. interviewte ich Papa J. (38) und Mama C. (37) schon einmal. Jetzt ist der kleine Sonnenschein schon elf Wochen (zum Interviewzeitpunkt). Hier lest ihr, wie es Ihnen ergangen ist.


Seit unserem letzten Interview hat sich viel verändert. Ihr seid Eltern geworden. Wie fühlt ihr Euch?

C.: Gut und nicht zu müde.

J.: Allgemein gesprochen sehr glücklich. Wir versuchen gerade herauszufinden, wie wir als Dreiergespann zusammen funktionieren mit dem Baby als Mittelpunkt.

C.: Ich bemühe mich, etwas Zeit für mich zu finden. Wenn ich sie dann mal gefunden habe, ist es noch schwierig, mich auf etwas zu konzentrieren.

J.: Ich fühle mich fast schuldig, dass ich Zeit für mich selbst möchte. Ich habe definitiv weniger Zeit als vor der Geburt unserer Tochter. Im Moment sehe ich sie nur, wenn sie am schlechtesten gelaunt ist. Ich komme von Arbeit und sie ist meist grummelig. Sie schläft dann etwas und ist dann wach, bis wir schlafen gehen.

Wie geht es Eurer Tochter?


J.: Sie ist wunderbar! Sie ist süß und kein schwieriges Baby.

C.: Sie ist sehr verschmust. Man kann schon ihre eigene Persönlichkeit erkennen und dabei zusehen, wie sich diese Eigenschaften weiter entwickeln.

J.: Sie mag es, im Arm gehalten zu warden. Sie möchte die Welt sehen und mitbekommen, was um sie herum passiert.

C.: Sie hat ihr eigenes Tempo an das ich mich erst gewöhnen musste. Alles dauert länger mit einem Baby. Am Anfang war ich ungeduldig. Sie bringt mir bei, geduldig zu sein.

Ist es so, wie ihr Euch es vorgestellt habt?

J.: Ja. Ich war mir nicht sicher, was ich erwarten sollte, aber es ist in etwa so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich finde es ein Ereignis an sich, meiner Tochter nur zuzuschauen. Wie sie lernt, wie sie sich auf etwas konzentriert. Auf der emotinianlen Ebene erlebe ich gerade, wie wunderbar es ist, wenn so ein kleines Wesen Teil Deines Lebens wird.

C.: Bevor man Mutter wird kann man nicht wissen, wie es ist. Man hört es von Freunden und Verwandten, aber man versteht nicht, was es wirklich bedeutet. Ich möchte zwar auf einer Seite etwas Zeit für mich haben, aber ich weiß auch, dass mich meine Tochter gerade jetzt in der ersten Zeit wirklich  braucht und da möchte ich für sie da sein.

Die junge Familie.
Was ist gerade schwierig für Euch?

C.: Herauszufinden, wie meine Zukunft aussehen wird. Wie werde ich arbeiten, wo finde ich eine Betreuung für meine Tochter. Es ist schwierig im Moment zu planen. Ich werde wahrscheinlich Teilzeit arbeiten gehen, bevor das erste Jahr um ist, da ich mein Projekt beenden muss. Trotzdem möchte ich dann noch genug Zeit für sie haben.

J.: Sich an das konstante Baby-Gefühl zu gewöhnen und an den kompletten Lebenswandel. Das Baby ist das Zentrum unseres Universums. Ich gehe meist nicht um 22 Uhr mit C. ins Bett, um noch etwas Zeit für mich zu haben. Wir schaffen es auch manchmal zusammen zu essen, wenn das Baby nicht zu grummelig ist. Es hängt alles von unserer Tochter ab. Es ist auch schwierig, herauszufinden, welche Aktivitäten in die Baby-Schlaf-Arbeit Kreislauf noch hereinpassen.

Was bereitet Euch am meisten Freude?

C.: Wenn F. uns richtig bewußt anlacht und wenn sie neue Dinge lernt. Auch, dass ich mich gebraucht fühle und ich ihr vollen Herzens diese Zeit auch geben möchte. Es macht mich glücklich, mein Baby glücklich zu sehen.

J.: Sie ist ein ganz wundervolles kleines Persönchen. Es macht mir großr Freude, ihr dabei zuzusehen, wie sich ihre Persönlichkeit entwickelt.

Wie sieht Euer Alltag aus?

C.: Ich stehe um 7 Uhr auf und stille meine Tochter. Mein Mann schläft da noch. Ich frühstücke dann etwas und lese E-Mails um mit meinen Kollegen auf Arbeit in Kontakt zu bleiben. Ich trage meien Tochter viel herum tagsüber. Nachmittags weint sie oft, was mich ungeduldig macht. Ich versuche dann etwas spazieren, einkaufen oder zu einer Spielgruppe zu gehen.  Zwischedurch stille ich sie dauernd. Nach dem Abendbrot gehe ich gegen 22 Uhr ins Bett.

J.: Ich stehe gegen neun Uhr auf, da ich auch später schlafen gehe. Ich bin meiner Frau sehr dankbar, dass sie mich schlafen lässt. Dann gehe ich auf Arbeit. Ich kann nicht wirklich weniger Zeit auf Arbeit verbringen, als vor der Geburt meiner Tochter. Ich komme gegen 19 Uhr nach Hause. Dann gibt es gleich Abendbrot und ich kann manchmal eine halbe Stunde mit F. Spielen. Nachdem beide ins Bett gegangen sind, lese ich noch ein Buch oder schaue fern.

Habt ihr Eure Tochter schon einmal bei jemand anderem gelassen und seid ausgegangen?


C.: Ich habe sie schonmal ein paar Stunden in der Obhut meiner Mutter gelassen, als sie 2-3 Wochen alt war. Meine Mutter war gleich nach der Geburt hier bei uns.

J.: Das haben wir fest für die Zukunft geplant.

Was wünscht ihr Euch für die Zukunft?

J.: Ich möchte, dass sich meine Tochter in eine vielseitige Persönlichkeit ihrer Wahl entwickeln kann. Es ist mir egal, was sie einmal in ihrem Leben machen möchte. Hauptsache, sie wächst gut auf und ist erfolgreich auf ihre eigene Art und Weise.

C.: Ich möchte ihr eine starke Familie bieten, auf die sie sich verlassen kann. Sie soll die Möglichkeit haben, ihre eigene Persönlichkeit voll zu entfalten.

J.: Auch, dass wir ihr eine gute Basis bieten, um sich bestmöglichst zu entwickeln. Ich hoffe, dass wir ihr dabei nie im Weg stehen werden. Außerdem wünsche ich mir, dass wir unsere eigene Persönlichkeit weiter entwickeln und unsere Interessen bewahren, um auch ein gutes Beispiel für sie zu sein.

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Ich danke Euch für das Interview und alles erdenklich Gute für Euch drei!

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